Googles Navigationssystem: Die Street View zeigte in Originalbildern wo man langfahren mussJust nachdem ich Erfahrung mit Skobbler sammeln durfte, welche wie gesagt nicht so gut waren, kündigt Google sein eigenes Navigationssystem an. Eine rudimentäre Routenführung gibt es bereits seit Launch des iPhones – und zwar als Funktion der Maps Anwendung. Dort erhält man allerdings nur die einzelnen Instruktionen angezeigt, also im Sinne von „Bei dem Autobahnkreuz XY die Ausfahrt Richtung Z nehmen“, dazu kann man sich auf der Karte anschauen wie man selbst in Form eines blauen Punktes durch die Landen schwebt.

Aber wie gesagt – bald wird alles anders. Denn mit dem neuen Droid Handy von Motorola zeigt Google wo die Reise hingeht: in komplett neue Richtung! Ich musste direkt daran denken, dass Google’s Navigationssystem den Markt derart verändern könnte, wie das iPhone den Handymarkt vorangetrieben hat. Denn Google benutzt seine riesige Datenbanken an Bildinformationen (Google Street View), Location-Based Data (Local Business Einträge), Immobilien, Events und mehr. Kombiniert man das alles, mit guter Hardware, Spracherkennung und intuitiven Menüs, kommt etwas heraus was noch die dagewesen ist. Und das beste daran? Wie bei Google üblich gibts das Ganze für umsonst!

Google’s Navi im Einsatz

Die wichtigsten Features

Hier die wichtigsten Features, samt Screenshot und Videos (in Englisch). Die Screenshots lassen sich auch im Gallerie Modus durchblättern – wenn man sich ein Bild vergrößert hat (Klick auf Thumbnail) kann man zu den nächsten Screenshots springen, indem man mit der Maus über das Bild fährt und Next oder Prev anklickt.

Route finden ohne Adresse zu kennen

Google Navigationsystem: Die Standard 3D Ansicht sieht noch relativ gewöhnlich ausDa das Google Navigationssystem auf das umfassenden „Wissen“ von Google zurückgreifen kann, muss man die Adresse des Zieles nicht mehr kennen. Einfach den Namen des Geschäfts, Restaurants, Doktors oder was auch immer eingeben, so wie man es auch bei Google selbst machen würde, und die die Navisoftware besorgt sich die Adresse aus dem Netz. Wenn man nicht weiß, wohin es genau gehen soll, kann man auch gröbere Angaben machen – also zum Beispiel Pizza und das System listet alle Pizzerien in der Umgebung zur Auswahl auf.

Spracherkennung

Das Navi von Google: Per Spracheingabe die gewünschte Route startenDas Droid Navi bietet die Möglichkeit die Routenplanung via Spracherkennung zu starten. Man sagt also „Navigate to Pizzera da Tony in Marburg“ und das Navi sucht sich die Adresse von dieser Pizzeria und startet dann die Routenplanung dafür. Also kein lästiges Tippen auf langsamen Touchdisplays mehr! Da Spracherkennungen immer so eine Sache für sich sind, wird dieses Feature wohl vorerst nur in Englisch verfügbar sein.

Live Verkehrsaufkommen und Stauwarnungen

Google Navigationssystem: Per Traffic View sieht man wie stark befahren die Straßen sindDas Display zeigt die Straßen in grüner, gelber oder rote Farbe an – somit erkennt man einfach wie die aktuelle Verkehrslage um die Ecke ist und kann seine Route notfalls anpassen lassen. Die Daten werden alle paar Minuten aktualisiert – wenn das so klappt wie es soll, kann man sich in Zukunft also die nervigen Stau-Nachrichten im Radio sparen. Soweit ich weiß, ist diese Funktion aber aktuell nur in Amerika verfügbar, da für Deutschland die nötigen Daten noch nicht vorliegen.

Entlang der Route suchen

Google Navi: Beliebige Ebenen lassen sich zu der Karte hinzufügen - wie hier eine Burger Restaurant KetteMan kann in die Karte verschiedene Ebenen (Layer) einblenden lassen. So gibt es zum Beispiel den Parkplatz-Layer mit dem man dann ganz einfach Parkhäuser und -plätze auf der Karte sehen kann. Oder man läßt sich alle McDonalds und Burger Kings anzeigen. Alles kein Problem, da Google ja quasi alles kennt.

Satelliten-Ansicht

Google Navi: Mit der Satelliten-Ansicht die Welt von oben sehenJeder kennt die Satelliten-Ansicht aus Google Maps und genau die wird auch Google Navigationssoftware anbieten. Wer also keine Lust mehr auf die langweiligen Standardkarten hat, lässt sich seine Route auf den Satellitenfotos anzeigen. Natürlich werden auch hier die Straßennamen mit angezeigt. Somit wird die Navigation noch weiter erleichtert, denn wenn man sich mal doch orientieren muss, braucht man nicht mehr nach den Straßenschildern Ausschau halten, sondern kann sich anhand der Gebäude orientieren.

Street View

Google Navi: Gleich sind Sie da - so sieht Ihr Ziel aus. Street View machts möglich!Das ist mein absolutes Lieblingsfeature. Auf Wunsch kann man den Street View Modus aktivieren und sieht dann ein Foto der Stelle wo man das nächste mal abbiegen muss, mit eingezeichneter Routenmarkierung. Das ist einfach nur geniale Technik und ganz großes Kino – wer sonst außer Google könnte sowas bauen?! Wenn man seinem Ziel nahekommt, wechselt das Navigationssystem übrigens automatisch in den Street View Modus, so dass man das gewünschte Haus direkt erkennen kann (falls man noch nicht dort war) – also brauch man auch nicht mehr die versteckten Hausnummern suchen.

Car Dock Modus

Google Navi: Der Car Dock Modus vergrößert das InterfaceBei manchen Geräten (also wahrscheinlich bei neueren Android Handys) gibt es spezielle Car Docks. Wenn man das Gerät dort einlegt, wechselt das Navigationssoftware automatisch in den Car Dock Modus. Dann sind die Funktionen des Navis auf den Gebrauch im Auto optimiert – zum Beispiel die schnelle Eingabe via Spracherkennung.

Noch mehr Screenshots

Google Navi: Alternative Routen finden leicht gemacht - inklusive Stauaufkommen Google Navi: Auch eine Textansicht gibt es natürlich Google Navi: Shortcuts auf dem Start Bildschirm
Google Navi: Die Satelliten-Ansicht im Querformat
Google Navi: Ziele schon vorher anschauen

Noch mehr Screenshots gibts auf der Google Maps Navigation Seite.

Es bleibt nur zu hoffen, dass Google die Maps Navigationssoftware auch auf das iPhone portiert. Aber andererseits wäre es auch ein Killerfeature, welches als ein gutes Kaufargument für die „Google Handys“ dienen könnte. So oder so können sich TomTom, Navü, Skobbler und co. meiner Meinung nach warm anziehen – denn wenn Google es wirklich schafft die Features so anzubieten und das auch noch ohne einen Cent dafür zu nehmen, steht der Markt vor einem Umbruch. Oder seht ihr das anders?

Weitere Links zu Googles Navigationssystem

Update 1: iPhone Support

In dem CNET Artikel zu RDS wird der Google Entwickler Vic Gundotra zitiert, der bestätigt, dass bereits an einer iPhone Version gearbeitet wird:
However, Google is working with Apple on bringing it to the iPhone, and it’s not ruling out licensing the software to makers of portable navigation devices used in cars throughout the world, said Gundotra, vice president of engineering at Google for mobile and developers. The process involving Apple is slightly different from the usual App Store submission process, because Maps is a built-in iPhone application, he said.

Update 2: Gizmodo senkt Erwartungen

Gizmodo hatte die Möglichkeit den Google Navigator selbst zu testen und stellt ernüchternd fest, dass die Anwendung sich noch in der Beta Version befindet.
It’s an extremely powerful program, but the execution isn’t the best.
Die Datenbank seien sehr mächtig, aber die Umsetzung ist öfters noch nicht 100% gut. So überlappen sich Audio Ansagen (was zur Verwirrung führt) und einige Routenfunktionen fehlen (z.B. mehrere Zwischenstops einzuplanen). Trotz der Kinderkrankheiten sagt der Autor:
Still, if this was built in to the iPhone’s Google Maps, or offered as a free download at the App Store, damn would it steal customers like a mofo.

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