selphy-pogo-300Während meines letzten Urlaubes in Venedig habe ich wieder einmal das Bedürfnis gehabt, meine Postkarten selbst zu erstellen. Zum einen weil die Typografie der angebotenen kommerziellen Postkarten einfach nur haarsträubend ist und zum anderen wären selbstgemachte Postkarten viel persönlicher. Und bis die Kioske dieser Welt sich an das technisch Machbare (Kleine günstige Druckstationen anyone?) heranwagen, kann noch so manches Jahrzehnt ins Lande ziehen. Also lieber selber in die Hand nehmen. Und zum Glück gab es da in den vergangenen Jahren einige tolle Produkte – namentlich „Polaroid Pogo“, „Canon Selphy“ und „Fuji Instax“.

Kleine Anmerkung

Ich hatte bisher noch nicht die Chance die drei Produkte direkt mit einander zu vergleichen und all was ich hier niederschreibe ist lediglich das Resultat meiner eigenen Recherchen zu dem Thema. Da ich mir aber bald eines der Geräte anschaffen werde, wird ggf. ein richtiger Test folgen.

Polaroid Pogo

polaroid-pogoWenn man über Sofortdruck redet, muss man unweigerlich an Polaroid denken. Natürlich kann man auch heute noch die guten alten Kameras kaufen – aber ehrlich gesagt, will ich nicht noch eine dritte Kamera mit mir rumschleppen (bereits vorhanden: DSLR + Zweitkamera für spontane Schüsse). So etwas in der Art muss sich auch der alte Polaroid Konzern gedacht haben, also die Produktion der Kameras eingestellt wurde – dem Fortschritt der digitalen Fotografie rechnungtragend. Stattdessen gibt es nun den Pogo. Dieser winzige Drucker mit dem Modelnamen „CZU-10011B“, kaum größer als so manches Handy, druckt Fotos in Kreditkartengröße.

Das Gerät selbst wiegt (ohne Film) knapp 230 Gram (!) und hat die Ausmaße: 120 mm (Höhe),72 mm (Breite), 23,5 mm (Tiefe). Somit sollte der Pogo durchaus immer Platz im Koffer bzw. Rucksack finden. Weiterer Vorteil des Pogos ist der eingebaute Akku, mit dem sich bis zu 10 Fotos ohne Stromanschluss drucken lassen.

Der Druck selbst basiert auf der „ZINK“ („Zero Ink“, also „Null Tinte“) Technologie, was bedeutet, dass man keinerlei Tinten, Toner oder sonstige Patronen kaufen muss. Das finde ich schonmal sympathisch. Dafür brauch man spezielle Papierkartuschen. Diese werden als 10er Pack in das Gerät eingelegt. Ein Foto kostet im Schnitt 40 Cent – was natürlich im Vergleich zu Snapfish und Co recht teuer ist, besonders für das kleine Format. Wer ne Großpackung kauft, kommt auf knapp 35 Cent pro Foto. Der Pogo selbst, kostet gerade einmal um die 37 Euro bei Amazon.

Aber der Pogo ist ja auch nicht dafür da, um Fotos zum Aufhängen zu drucken, sondern für den Spaß unterwegs und zwischendurch. Denn die Fotos sind auch selbstklebend. Man brauch also nur die Schutzfolie abziehen und schon kann man sein frisch gedrucktes Foto irgendwo hinkleben.

Das Drucken selbst dauert übrigens knapp 45 Sekunden. Man kann von fast allen Digitalenkameras drucken („PictBridge“ wird vorausgesetzt) – zudem kann man auch direkt von Handys und anderen mobilen Geräten drucken, sofern diese Bluetooth unterstützen.

Die Farben sind leicht ausgewaschen und erinnern an den altgewohnten Polaroid Effekt – leider nicht ganz so ausgeprägt. Dieser Fakt scheint viele Kunden zu erschrecken, die sich vor dem Kauf nicht genug informieren und sich dann über nicht detailgetreue Farben ärgern. Wie gesagt: Beim Pogo steht der Spaß im Vordergrund!

Ein weiteres Einsatzgebiet sind zum Beispiel Tagebücher, die durch Sofortbilder wesentlich mehr Tiefe erhalten.

Hier noch ein Video, das den Polaroid Pogo und seinen Funktionen vorstellt:

Canon Selphy (CP-780)

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Dieses Gerät erfreut sich bei Amazon und anderen Käuferportalen großer Beliebtheit. Es ist ebenfalls recht kompakt, kommt mit 13,3 x 17,6 x 7,6 cm (Höhe, Breite, Tiefe) und 939 Gram daher. Somit etwa doppelt so groß wie der Pogo (das möchte ich aber noch mal im Laden vergleichen) – aber etwa 4 mal so schwer.

Der Druck basiert auf der Thermosublimation-Technik, bei der ebenfalls keine extra Druckpatronen bzw. Tinte benötigt werden. Das Druckergebnis scheint sehr gut zu sein, vor allem was die Farbtreue anbelangt. Das maximale Format ist 10*15, aber auch kleine Formate, samt Sticker- und Visitenkartendruck. Als Gimmick gibt es auch Fotopapier, das auf der Rückseite wie eine Postkarte aufgemacht ist, also mit Linien für Adresse des Empfängers und Platzhalter für die Briefmarke – also eigentlich genau das was ich will :-).

Das einzelne Foto kostet beim Selphy etwa 30 Cent. Man kann benötigte spezielle Fotopapier in 108er Packungen kaufen, die um die 32 Euro kosten.

Das Gerät selbst kostet aktuell um die 90 Euro (Amazon).

Somit hat der Selphy die Nase vorn, wenn es um Druckqualität und Formatauswahl geht. In Sachen Portabilität ist der Pogo aber noch mal eine Nummer praktischer. Wenn man die variablen Kosten betrachtet (Kosten pro Foto) kommt der Selphy günstiger davon, ist in der Anschaffung aber mehr als doppelt so teuer wie der Pogo.

Hier noch ein Video, das zeigt wie der Selphy druckt:

Fuji Instax Mini

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Pro Forma nehme ich die Instax Mini hier auch noch auf, denn Sie wird in Deutschland auch als „Polaroid 300“ verkauft. Die Instax Mini selbst scheint in Deutschland nur schwer erhältlich zu sein – bei Amazon USA gibt es sie hingegen in verschiedenen Ausführungen. Die Polaroid 300 kostet in Deutschland etwa 100 Euro und ist nicht nur ein Sofortbilddrucker sondern gleichzeitig auch eine Kamera – somit sollte noch etwas mehr klassisches Polaroid Feeling aufkommen.

Allerdings wird auch hier nur in Kreditkartengröße gedruckt und man kann nicht mit anderen Digitalkameras den Drucker nutzen, was in meinen Augen ein gravierender Nachteil ist.

Die Fotos selbst haben ähnlich wie beim Pogo ausgewaschene Farben und ähneln den klassischen Polaroids noch mehr, was die Fuji Instax / Polaroid 300 wieder interessant macht.

Großer Nachteil bei diesen beiden Geräten, sind die hohen Druckkosten – denn nen 10er Pack schlägt gleich mit 15 Euro zu Buche – also 1,5 Euro pro Foto. Autsch!

Zum Vergleich, hier noch schnell ein Bild von der Polaroid 300 nebst der Fuji Instax Mini:
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