Zuckerbrot und Peitsche ist out! (Foto by bthomso)In meiner bisherigen Berufserfahrung gab es immer ein Zauberwort: Incentives – das sind kleine oder große Belohnungen, die ein Angestellter bekommt, wenn er eine Aufgabe gut erledigt. Das Incentive-Konzept scheint eines der ultimativen Lösungen zu sein, um Mitarbeiter zu motivieren. In 24 Stunden soll ein Business Plan, samt Präsentation erstellt werden? Kein Problem! Wir geben XY einfach nen Incentive von 5000€ wenn er es schafft und dann wird er schon zusehen, dass er es packt!

Beim TED gab es im Juli einen Vortrag von Daniel Pink, der das Plenum aufrütteln will und sagt: Es klafft eine riesige Lücke zwischen dem, was die Wissenschaft weiß und dem, was die Wirtschaft tut.

Denn Incentives waren gut geeignet für die Probleme des 20. Jahrhunderts. Also Aufgaben die primär motorische Fähigkeiten erfordern. Im 21. Jahrhundert sind aber kognitive Fähigkeiten gefragt – und die werden durch „Dies-für-Das„-Belohnungen nach dem Zuckerbrot und Peitschen System, negativ beeinflusst. Als Grundlage dieser Behauptung führt er verschiedene Versuche im Kontext des Kerzenproblems von Karl Duncker an.

Daniel Pink’s Lösung

Incentives funktionieren also in unserer modernen Gesellschaft nicht mehr. Stattdessen empfiehlt er drei Dinge: Autonomie, Überlegenheit (Mastery) und Bestimmung (Purpose) – allerdings geht er im Rahmen des TED Vortrages nur auf die Autonomie ein und nennt als erfolgreiches Beispiel unter anderem Google, bei denen die Mitarbeiter 20% ihrer Arbeitszeit für beliebige Tätigkeiten nutzen können. Ein weiteres Beispiel ist Wikipedia, dem vor 10 Jahren kein Ökonom der Welt zugetraut hätte, dass es besser werden könnte, also Microsofts Encarta (wo jede Menge Geld reingesteckt wurde).

Also der Vortrag ist auf jeden Fall sehenswert, besonders weil Daniel Pink ein guter Redner ist (war übrigens zuvor Redenschreiber für Al Gore). Man kann sich übrigens auch deutsche Untertitel einblenden lassen.

Den DirektTED gibts hier.

Am Ende noch schnell ein Danke an Dany von dem Blog Die Kritiker, wo ich den Vortrag gefunden habe.

Foto © bthomso via flickr.

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